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Betriebsklima, Reziprozität und Gute Arbeit

Laufzeit:

01. November 2009 bis 31. August 2012

 

Projektförderung:

Hans Böckler Stiftung

 

Finanzier:

Hans Böckler Stiftung

 

Projektleitung:

Dr. Edelgard Kutzner

 

MitarbeiterInnen:

Dr. Klaus Kock

 

AnsprechpartnerInnen:

Sozialforschungsstelle Dortmund, Forschungsbereich 2

Tel.: +49 231 8596-231

 

Sozialforschungsstelle Dortmund, kowa

+49 231 8596-143

 

Projektbeschreibung (kurz):

Das Betriebsklima ist in letzter Zeit wieder zu einem viel diskutierten Thema geworden, innerhalb und außerhalb der Unternehmen. In Meinungsumfragen ebenso wie in Debatten über Belastungen am Arbeitsplatz wird seine Bedeutung betont. "Betriebsklima" meint - ganz allgemein gesagt - die Qualität des Miteinander bei der täglichen Arbeit. Gutes Betriebsklima ist die soziale Dimension guter Arbeit.

 

Projektziele:

Um ein gutes Betriebsklima zu erzeugen, reicht ein einfaches "Seid nett zueinander" nicht aus. Es müssen Handlungen, Routinen und Strukturen untersucht und gegebenenfalls verändert werden. Hier setzt das Forschungsprojekt "Betriebsklima und Gute Arbeit" an. Im Sinne guter Arbeit möchten wir Voraussetzungen und Gestaltungsansätze herausarbeiten, die eine verbesserte Kooperation und effizienteres Arbeiten ermöglichen.

Konkret soll untersucht werden:

  • Was wird unter Betriebsklima verstanden?
  • Wie ist die Qualität des jeweiligen Betriebsklimas?
  • Wie entsteht schlechtes oder gutes Betriebsklima?
  • Welche Faktoren in den täglichen Arbeitsprozessen sind von Bedeutung?
  • Wie beeinflusst Betriebsklima die Arbeit?
  • Wie kann gutes Betriebsklima erhalten und schlechtes Betriebsklima verbessert werden?

 

Projektbeschreibung (lang):

In jedem Betrieb entsteht im Laufe der Zeit ein bestimmtes Verhältnis von Geben und Nehmen, von Leistung und Gegenleistung (Reziprozität), das von den Beschäftigten unter Fairness-Gesichtspunkten bewertet wird. Dies ist der Kern dessen, was allgemein als "Betriebsklima" bezeichnet wird. In aktuellen betrieblichen Veränderungsprozessen, die mit den Stichworten "aktionärs-orientierte Unternehmenssteuerung (Shareholder Value)", "diskursive Koordinierung", "Subjektivierung von Arbeit" sowie "Prekarisierung von Beschäftigungsverhältnissen" umschrieben werden können, werden eingespielte Verhältnisse - z.T. gewollt, z.T. unbeabsichtigt - in Frage gestellt. Durch Umstrukturierungs-, Konzentrations- und Dezentralisierungsmaßnahmen wie auch in neu gegründeten Unternehmen können Situationen entstehen, in denen Geben und Nehmen neu austariert werden. Hierin ist ein Hauptgrund dafür zu sehen, dass zurzeit so häufig vom Betriebsklima die Rede ist.

Dabei sind folgende Fragestellungen wichtig:

  • Welcher Stellenwert kommt Reziprozität in betrieblichen Sozialbeziehungen zu und welche Kriterien legen Beschäftigte einer Bewertung ("gutes/schlechtes Betriebsklima") zugrunde?
  • Auf welche Weise werden Reziprozitätsbeziehungen und -muster in betrieblichen Interaktionen erzeugt? Welche kollektiven und individuellen Akteur/innen sind mit welchen Motiven daran beteiligt? Wie wirken sich aktuelle Umstrukturierungen auf bestehende Reziprozitätsmuster und Bindungsformen aus?
  • Wo und wie kann betriebliche Arbeitspolitik ansetzen, um gezielt Reziprozitätsbeziehungen und -muster im Sinne Guter Arbeit zu gestalten? Welche strukturellen Rahmenbedingungen befördern die Gestaltung, welche sind eher hinderlich? Wie können mit Geschlechterdifferenzen und Altersunterschieden verbundene strukturelle Benachteiligungen überwunden werden?

 

Methodisches Vorgehen:

Den Kern der geplanten Erhebungen bilden Fallstudien in sechs unterschiedlichen Betrieben. Zur Anwendung kommt ein Methodenmix aus Dokumentenanalyse, Beobachtungen, Expert/innen- und Beschäftigteninterviews sowie Gruppendiskussionen und Rückkopplungsworkshops. Interpretierend rekonstruiert werden Reziprozitätsbeziehungen und -muster, deren Herstellungsprozess in der betrieblichen Praxis sowie ihre Thematisierung als Betriebsklima. Beabsichtigt ist eine interpretativ-interaktionistisch angelegte Analyse betrieblicher Sozialbeziehungen im Hinblick auf reziproke Austauschbeziehungen und deren Veränderungen. Vorbereitend und ergänzend sollen eine Literaturauswertung sowie Interviews mit außerbetrieblichen Expert/innen durchgeführt werden.

 

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