01. Januar 2012 bis 30. April 2015
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Arno Georg
Dr. Olaf Katenkamp, Kerstin Guhlemann
Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs)
Tel.: +49 231 8596-235
Das Verbundprojekt "Innovation und demografischer Wandel im Gaststätten- und Hotelgewerbe" (INDIGHO) hat das Ziel, die Beschäftigungs- und Innovationsfähigkeit von Erwerbstätigen und Unternehmen im Gastgewerbe zu fördern.
LIA, Düsseldorf, BGN Mannheim
INDIGHO will Wissenslücken zu demografischen Veränderungen in der Branche schließen und gemeinsam mit Unternehmen und Beschäftigten alltagstaugliche Lösungen für aus diesen Veränderungen resultierende Probleme entwickeln.
Das Projekt hat sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zum Ziel gesetzt,
Das Projekt richtet sich an alle Beschäftigten des Gastgewerbes. Der besondere Fokus des Projekts liegt auf folgenden Zielgruppen:
Das Verbundprojekt "Innovation und demografischer Wandel im Gaststätten- und Hotelgewerbe" (INDIGHO) hat das Ziel, die Beschäftigungs- und Innovationsfähigkeit von Erwerbstätigen und Unternehmen im Gastgewerbe zu fördern. INDIGHO zeichnet sich durch einen Untersuchungs- und Interventionsansatz aus, der am Verlauf des Berufslebens von Beschäftigten im Gaststätten- und Hotelgewerbe orientiert ist. Es sollen Wissenslücken zu demografischen Veränderungen in der Branche geschlossen werden. Gemeinsam mit Unternehmen und Beschäftigten werden alltagstaugliche Lösungen zur lebensphasenorientierten Arbeitsgestaltung entwickelt und erprobt.
Das Projekt wird vom Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (LIA.NRW) koordiniert und gemeinsam mit der Sozialforschungsstelle (sfs), Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung (ZWE) der Technischen Universität Dortmund, und der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) in Mannheim durchgeführt.
Die zunehmende Alterung der erwerbsfähigen Bevölkerung und die Verschiebung des Renteneintrittsalters stellen neue Herausforderungen besonders an die Branchen, die ohnehin mit Fachkräftemangel und Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben.
Das Gastgewerbe gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Deutschlands und ist neben einigen umsatzstarken Ketten wesentlich von Klein- und Kleinstbetrieben geprägt. Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten ist niedrig, der Anteil der Auszubildenden hoch, darüber hinaus bestimmen viele Beschäftigte mit Migrationshintergrund das Bild der Branche. Dass dennoch jährlich Meldungen von anhaltendem Fachkräftemangel publiziert werden, ist unter anderem der hohen Fluktuation von Beschäftigten und der hohen Quote von gelösten Ausbildungsverhältnissen geschuldet. Schlagzeilen machen in diesem Zusammenhang belastende Arbeitsbedingungen, doch die Berufe der Branche bieten auch vielfältige Potenziale und Ressourcen, die es zu mobilisieren gilt.
Zunächst werden Wissenslücken zu Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen, deren Voraussetzungen sowie zu Erwerbsbiografien von Beschäftigten im Gastgewerbe geschlossen. In einem Branchendiskurs "Demografie und Innovation" werden die gewonnenen Erkenntnisse mit Wissenschaftlern/innen und Akteuren der Branche diskutiert.
Darauf aufbauend sollen folgende Unterstützungsinstrumente und Konzepte entwickelt, erprobt und umgesetzt werden:
Das Projekt "Innovation und demografischer Wandel im Hotel- und Gaststättengewerbe" (INDIGHO) will einen Beitrag zur lebensphasenorientierten Arbeitsgestaltung im Hotel- und Gaststättengewerbe leisten. Die Leitidee, die im gesamten Vorhaben und den Teilprojekten konkretisiert wird, ist die Orientierung an Lebensphasen und "kritischen Ereignissen" in Berufsverläufen des Gastgewerbes. Unter dieser Perspektive werden umfassende Präventionskonzepte weiterentwickelt und Möglichkeiten und Grenzen lebenslangen Lernens spezifischer analysiert.
Die Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs) - Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der TU Dortmund - untersucht in ihrem Teilvorhaben die Grundlagen für eine lebenslauforientierte Arbeitsgestaltung. Durch die Identifikation "typischer" Erwerbsbiografien sollen Möglichkeiten und Grenzen von Interventionen aufgedeckt werden. Der Fokus bei der Verankerung neuer Konzepte zur Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit liegt einerseits auf der Förderung der Gesundheitskompetenz von Auszubildenden und jüngeren Beschäftigten sowie andererseits auf der Ausschöpfung des Innovationspotenzials älterer Erwerbstätiger. Vor diesem Hintergrund werden Instrumente zur Personal- und Organisationsentwicklung für eine nachhaltige Verbesserung der sozialen, präventiven und motivationalen Ressourcen der Unternehmen generiert.
Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) koordiniert in ihrem Teilvorhaben zum einen die breitere empirische Analyse von Arbeitsbedingungen sowie von Treibern und Hemmnissen einer alter(n)sgerechten und innovationsförderlichen Arbeitsgestaltung. Auch Schnittstellen zu bereits entwickelten Konzepten werden geprüft. Zum anderen werden in diesem Teilvorhaben insbesondere die Brüche in Erwerbsbiografien beleuchtet und mit Transferpartnern anschlussfähige Modelle für die Unterstützung beruflicher Übergänge und Wiedereinstiege entwickelt und erprobt.
Das Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (LIA.NRW) stellt in seinem Teilvorhaben die Phasen der Betriebsübergabe und des Übergangs in die Selbstständigkeit sowie die Situation junger Führungskräfte in den Vordergrund. Außerdem werden die Arbeitsbedingungen, die beruflichen Orientierungen, Handlungspraxen und Potentiale von Beschäftigten mit Migrationshintergrund und daraus resultierende Anknüpfungspunkte für alter(n)sgerechte und innovationsförderliche Arbeit genauer untersucht.
Die Zusammenführung der Erkenntnisse aller Teilvorhaben koordiniert das LIA.NRW mit dem Ziel, einerseits zielgruppenspezifische innovative Modelle Sektoren übergreifender Prävention und Qualifizierung zu entwickeln sowie andererseits den Transfer und die Öffentlichkeitsarbeit zu realisieren.