01. Juli 2009 bis 31. Dezember 2014
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Michael Kohlgrüber, Nicole Rauscher
Sozialforschungsstelle, TU Dortmund
+49 231 8596245
Dynamische Anpassung regionaler Planungs- und Entwicklungsprozesse an die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel der Emscher-Lippe-Region (Nördliches Ruhrgebiet)
Insgesamt 13 Antragsteller aus 11 Institutionen plus 21 regionale Partener aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik & Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie sechs europäische Partnerregionen. Koordinator des Gesamtprojektes:
Jens U. Hasse, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (siehe www.dynaklim.de).
Übergeordnetes Projektziel von dynaklim ist es, die Basis für eine zukünftig dynamische Anpassung regionaler Planungs- und Entwicklungsprozesse an die Auswirkungen des Klimawandels zu schaffen und ein pro-aktives, antizipierendes Vorgehen der Emscher-Lippe-Region anzustoßen und zu unterstützen, mit dem die Anpassungsfähigkeit der Metropolregion Ruhr insgesamt gestärkt werden kann. Aus einem industriell geprägten Ballungsraum mit eher begrenztem und reaktivem Anpassungsverhalten kann in den nächsten Jahren so eine pro-aktiv handelnde, zukunftsfähige Metropolregion mit einer hohen Anpassungs-, Leistungs- und Innovationsfähigkeit entstehen.
Die Arbeiten im Teilprojekt der sfs-Dortmund konzentrieren sich weitgehend auf die Teilziele: Roadmap 2020: „Regionale Klimaadaptation“ initiieren, gemeinsam erarbeiten und nachhaltig umsetzen sowie Vernetzung der Region, Wissensmanagement und Wissenstransfer initiieren, organisieren und institutionalisieren und verfolgen darüber hinaus das Ziel, den Transfer der Ergebnisse aus den weiteren disziplinären Teilprojekten des Projektverbundes im Sinne der übergeordneten Zielsetzung methodisch, strategisch und konzeptionell zu unterstützen.
Im Zentrum des inter- und transdisziplinären Netzwerk-Forschungsprojekts dynaklim, stehen die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt in der Emscher-Lippe-Region und die damit verbundenen Folgewirkungen für Bevölkerung, Wirtschaft, Infrastruktur, Natur und Umwelt. Im Rahmen der Fördermaßnahme "KLIMZUG: Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten" untersucht dynaklim gemeinsam mit relevanten regionalen Akteuren, wie die Chancen und Risiken des Klimawandels in der Region antizipiert und in geeigneter Form in Planungs- und Entwicklungsprozesse integriert werden können.
Neben den 13 Projektpartnern und deren Kooperationspartnern besteht das dynaklim-Netzwerk bereits heute aus einer Vielzahl regionaler Partner, darunter Unternehmen der regionalen Wirtschaft, Wasserverbände, wissenschaftliche Einrichtungen, Gebiets- und Verwaltungskörperschaften und regionale Initiativen. Hinzu kommen sechs verschiedene Partnerregionen im europäischen Ausland, mit denen die Region Wissen, Lösungen und Erfahrungen austauschen wird.
Aufgabe des Projekts dynaklim ist u.a., dieses Netzwerk regionaler Akteure nachhaltig tragfähig zu machen, damit es den durch dynaklim initiierten regionalen Anpassungsprozess nach Auslaufen der Förderung durch das BMBF eigenständig weiterführen kann. Das Emscher-Lippe-Gebiet steht als Teil der Metropolregion Ruhr modellhaft für einen dicht besiedelten, industriell geprägten Ballungsraum mit einer komplexen Verkehrsstruktur, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur und damit stellvertretend für andere europäische Agglomerationen. Erfolgreiche Klimaadaptation ist aufgrund der Komplexität, Vielfalt und Unübersichtlichkeit ihrer Veränderungen und Risiken einerseits, ihrer Innovations- und Modernisierungspotenziale andererseits auf Ressourcenbündelung, Erschließung von Synergiepotenzialen, Wissensteilung und nicht zuletzt auf Ziel- und Maßnahmenkoordination angewiesen.
Weil die dazu erforderlichen kooperativen wie effizienten Planungsstrukturen und Arbeitsstrukturen kaum anders als netzwerkförmig aufzubauen sind, wird das dynaklim-Netzwerk als Kooperationsangebot und Kooperationsplattform für alle regionale Akteure ausgebaut mit einem professionellen Netzwerk- und Wissensmanagement. Die Roadmap 2020 zur regionalen Klimaadaptation und der dynaklim-Netzwerk-Aufbau sind zwei zentrale, sich ergänzende Projektziele, die das Generieren und Nutzen regionaler Adaptationskompetenz gewährleisten.
Mit dem Roadmapping wird ein innovativer Beitrag geleistet, mittel- und langfristig regionale Adaptationspolitik zu gestalten, und ein Orientierungsrahmen geboten, der bisher isoliert angegangene Einzelthemen und Insellösungen bündelt, Ziele und Maßnahmen der regionalen Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft programmatisch und strategisch koordiniert, in Abstimmung mit den Akteuren Prioritäten festlegt und deren Realisierung zeitlich strukturiert. Abgestuft für zwei Zeithorizonte (2012 und 2020) werden "Leitplanken" für eine zukunftsfähige, koordinierte regionale Adaptationspolitik entwickelt, die an alternativen Adaptationsszenarien und bestehenden Leitbildern orientiert sind und für verschiedene Handlungsfelder konkretisiert werden. Mit diesen Adaptationspfaden werden Modernisierungsrichtung und -schwerpunkte festgelegt und hinsichtlich ihrer ökonomischen, sozialen und ökologischen Chancen und Risiken beschrieben.
Die Projektstruktur sieht die Durchführung von Forschungs- und Netzwerkarbeiten in insgesamt sieben Arbeitsbereichen AB 1 bis AB 7 vor. In den Arbeitsbereichen werden 18 Ergebnisse (E 1.1 bis E 7.1) erarbeitet, die zur Erreichung der sechs Teilziele benötigt werden (siehe Schaubild dynaklim, PDF-Datei unter Download). Das Teilprojekt der sfs-Dortmund (TU Do /sfs) ist verantwortlich für die Ergebnisse Roadmap 2020 (E 2.2) und Netzwerkkonzept (E 1.3) und übernimmt darüber hinaus wichtige Querschnittsaufgaben und -funktionen für und über alle Arbeitsbereiche des Verbundprojektes hinweg. Das in enger Kooperation laufende Teilprojekt des Fachgebiets Stadt- und Regionalsoziologie an der Fakultät Raumplanung (TU Do / SOZ) beinhaltet die sozialwissenschaftliche Begleitforschung zu dynaklim (E 1.4).
Experteninterviews/-workshops, Stakeholder-Analysen, Experten-Delphi, repräsentative Bevölkerungsbefragung, Lernlabore, Roadmapping, Konzeptentwicklung, Moderation, Konfliktmediation, Prozessbegleitung, Netzwerkmanagement-Beratung, Handlungsleitfäden.