Die Regionalisierung der Bildungspolitik

Vor dem Hintergrund des anhaltend hohen Anteils von Jugendlichen, denen der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf nicht oder nur nach langwierigen (Um-) Wegen gelingt, hat die Forderung nach einer verlässlichen, lokalen Koordinierung des Überganggeschehens unter bildungs- wie unter beschäftigungspolitischen Gesichtspunkten immer stärker an Bedeutung gewonnen. Faktisch wird dabei die staatliche Bildungsverantwortung nach unten delegiert, ohne dass den Kommunen jedoch die entsprechenden politischen Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in die Hand gegeben werden. Kommunale Handlungsansätze im Bildungsbereich sind insofern stark abhängig von rechtlichen und finanziellen Zuständigkeiten und in vielfacher Weise begrenzt durch die Resultate politischer Entscheidungsprozesse wie beispielsweise der Flexibilisierung und Liberalisierung durch die Arbeitsmarkt- und Sozialstaatsreformen, Zentralisierung von Entscheidungen und - nicht zuletzt - mangelnder Refinanzierung der Kommunen.

Bibliographische Angaben:
Kühnlein, Gertrud:
Die Regionalisierung der Bildungspolitik;
In: Heinz-Jürgen Dahme / Norbert Wohlfahrt (Hrsg.): Regiert das Lokale das Soziale? Die Kommunalisierung und Dezentralisierung sozialer Dienste...; S. 101 - 112;
Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 2010
ISBN: 9783834006912




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