Kommunale Bildungslandschaften

"Kommunale Bildungslandschaften" bezeichnen in der Regel ein Zukunftsvision dessen, was "Bildung" vor Ort (Region/Kommune) sein bzw. bewirken kann. Im Vordergrund steht überall zunächst die Vernetzung der Kinder- und Jugend(bildungs)arbeit durch eine verbesserte Zusammenarbeit der Institutionen Jugendhilfe und Schule; ausgehend vom System Schule sollen die lokalen Kooperationsstrukturen verbessert werden. Immer mehr Kommunen entwickeln - zum Beispiel im Rahmen von bundesweiten Förderprogrammen - "Kommunale Bildungslandschaften" und übernehmen darin Koordinierungsaufgaben. Der kommunalen Ebene wächst bei der Steuerung und Planung der vernetzten Bildungsprozesse und für die Gestaltung der Übergangswege von der Schule in Ausbildung und Arbeit insgesamt verstärkt Verantwortung zu, obgleich sie formal für den Bildungsbereich nicht zuständig sind. Aus Sicht der kommunalen Entscheidungsträger und Experten ist dieser Trend zur Kommunalisierung und Regionalisierung von Bildung keineswegs unumstritten, weil dabei staatliche Bildungsverantwortung nach unten delegiert wird, ohne dass den Kommunen die entsprechenden politischen Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in die Hand gegeben werden.

Bibliographische Angaben:
Kühnlein, Gertrud; Klein, Birgit:
Kommunale Bildungslandschaften;
In: Dahme, Heinz-Jürgen ; Wohlfahrt, Norbert (Hrsg.): Handbuch Kommunale Sozialpolitik; S. S.175 - S.187;
Wiesbaden: VS Verlag, 2011
ISBN: 978-3-531-17664-2




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