Fair statt prekär

Überlegungen zur Analyse und Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen in der Region

In diesem Heft der Reihe "fair statt prekär" werden einige konzeptionelle Überlegungen und Voruntersuchungen der Kooperationsstelle zur Analyse prekärer Beschäftigung vorgestellt. Die Besonderheit unserer Vorgehensweise sehen wir insbesondere in zwei Aspekten: Erstens sollen sich die verschiedenen Untersuchungen, die in den Heften der Reiheveröffentlicht werden, auf einen regionalen Zusammenhang konzentrieren. Am Beispiel des Raums Dortmund, Kreis Unna und Hamm (östliches Ruhrgebiet) sollen Zusammenhänge und Vernetzungen zwischen verschiedenen Akteuren sowie das Zusammenwirken verschiedener Handlungsstrategien vor Ort erfasst werden - ein Untersuchungsansatz,der bei betrieblichen Fallstudien oder breit angelegten Repräsentativerhebungen so nicht möglich wäre. Zweitens sollen die regionalen Akteure durch ihre Beteiligung an der Analyse - sei es als InterviewpartnerInnen, TagungsteilnehmerInnen oder Mitglieder eines Arbeitskreises - von vornherein auch in eine beschäftigungspolitische Diskussion einbezogen werden, aus denen sich im Idealfall Verabredungen für gemeinsame Handlungsstrategien ergeben können. Diese regional angelegte, handlungsorientierte Vorgehensweise ist selbst bereits Ergebnis eines längeren Diskussionsprozesses, der - organisiert und moderiert von der Kooperationsstelle - im Arbeitskreis Strukturpolitik geführt worden ist. Der Arbeitskreis versteht sich als Forum zur Verständigung über Analysen, Ideen, Konzepte und Leitbilder für eine arbeitsorientierte Strukturpolitik im östlichen Ruhrgebiet. Beteiligt sind Kolleginnen und Kollegen aus Gewerkschaften, wissenschaftlichen, kommunalen, Weiterbildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Beschäftigungs- und Arbeitsloseninitiativen. Inhaltlich ging es in den letzten Jahren darum, ein gemeinsames Verständnis von Strukturpolitik als Erneuerung sozialer und ökonomischer Beziehungen zu entwickeln und anhand verschiedener regionaler Problemlagen zu konkretisieren. Seit Ende 2004 stehen Themen sozialer Ungleichheit und prekärer Beschäftigung im Mittelpunkt (Kock 2005,2006). Die folgenden Beiträge sollen zum einen die Vorgehensweisen und Fragestellungen verdeutlichen, mit denen wir sowie die Autorinnen und Autoren der weiteren Hefte an die Untersuchung herangehen. Zum anderen soll aber auch schon ein erster Einblick in Tiefe und Breite der Problematik prekärer Beschäftigung gegeben werden, um zu verdeutlichen, von welcher Brisanz dieses Thema für die regionale Entwicklung inzwischen ist. Anknüpfend an die aktuelle soziologische Armutsforschung beschreibt Klaus Kock im ersten Beitrag "Prekäre Arbeit zwischen Integration und Ausgrenzung" eine mögliche Vorgehensweise, Prozesse von Integration und Ausgrenzung im regionalen Beschäftigungssystem konkreter zu untersuchen. Prekäre Beschäftigung wird begriffen als unsichere Zone zwischen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, in der ausgrenzende und integrierende Momente zugleich wirksam sind. Es käme darauf an, diese Momente für die verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung herauszuarbeiten, um Ansatzpunkte zur Stärkung der integrierenden Wirkungen zu finden und entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln. Im zweiten Beitrag "Prekäre Beschäftigung im östlichen Ruhrgebiet" verdeutlicht Martina Stackelbeck auf Grundlage von Interviews mit Gewerkschaftssekretärinnen und Gewerkschaftssekretären die Brisanz des Themas für das regionale Beschäftigungssystem. Schlaglichtartig wird gezeigt, wie die Verunsicherung um sich greift, sowohl bei den prekär beschäftigten ArbeitnehmerInnen wie auch bei denen, die sich in relativ gut abgesicherten Beschäftigungsverhältnissen befinden. Eine wirksame gewerkschaftliche Interessenvertretung scheint von der Prekarisierung ernsthaft gefährdet. Im dritten Beitrag "Was heißt hier: fair?" trägt Klaus Kock einige Kriterien und Bewertungsmaßstäbe für eine faire Beschäftigung zusammen. Der Begriff der Fairness wird als Gegenbegriff zur Prekarität eingeführt. Anders als etwa der am Arbeits- und Sozialrecht orientierte Begriff "Normalarbeitsverhältnis" zielt der Fairnessbegriff a¤¸bø¸ÇöÈÇö£Çö0Èö( ˆÈöˆÈöÕöÒöà‚Ï«0ÍöØÍöèÍö@öÐÖöh÷P¸ÇöXÈöhÈö_0ÈöxÈö1[XÈö¸Èö&Rö‡ "Èö@Èö ÉöIdCxÈöàÈöðÈöN¸ÈöÉöEnde der Talfahrt? tàÈöXÉö)çÚ}Ó,ÉöÈÈöàÉöˆÈöTitle Éö€ÉöÉö5 zXÉöÐÉö6Entwicklung der Beschäftigung im Östlichen Ruhrgebiet l€ÉöÊö,ñ¤š> ìÉöhÉö˜Êö Éö˜ÒöSubtitle ÐÉö@ÊöPÊö- ÊöˆÊö.Kooperationsstelle Wissenschaft - Arbeitswelt @ÊöÐÊö* l#´¤Êö(ÊöËöàÉöEditor ˆÊöøÊö ÐÊö8Ëö&œ÷‡ ËöàÊö˜Ëö˜ÊöIn3øÊö`ËöpËö>8ËöˆËö Dortmund %`ËöÐËö,¾Ü§ ¤ËöHËö(ÌöËöLocation ,ˆËöøËö

Bibliographische Angaben:
Kock, Klaus; Pröll, Ulrich; Stackelbeck, Martina:
Fair statt prekär
Überlegungen zur Analyse und Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen in der Region;

In: Kooperationsstelle Wissenschaft-Arbeitswelt (Hrsg.): ;
Dortmund: sfs - Eigenverlag, 2006
ISBN: 0937-7379



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